sparsamer Umgang mit Boden
Jeder kennt es: Hebt man im Garten einen Stein auf, dann wimmelt es darunter von Ameisen, Asseln und Würmern. Unter Beton und Asphalt wimmelt nichts. Denn dort, wo Häuser, Straßen und Wege, Plätze und Auffahrten den Untergrund versiegeln, gibt es kein Leben im Boden mehr. Aber auch andere Funktionen, wie die Wasserspeicherung, der Stoffaustausch oder die Klimafunktion, gehen verloren.
In den letzten fünf Jahren hat in Niederösterreich die Bau- und Verkehrsfläche im Schnitt um ca. 6 ha/d zugenommen. Dies spiegelt den Trend in ganz Europa wider. Trotz etwa gleich bleibender Bevölkerung wächst der Flächenverbrauch unaufhörlich.
Sparsamer Umgang mit Boden ist in vielerlei Hinsicht eine Notwendigkeit. Auch in der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie spielt das Flächensparen eine wichtige Rolle.
"Im Jahr 2006 sind etwa 1.870 km² von Österreich versiegelt, die Summe aus Bau- und Verkehrsflächen beträgt etwa 4.280 km². In relativen Zahlen umfasst die versiegelte Fläche Österreichs zwar nur 2,2% des Staatsgebietes, auf Grund der topographischen Bedingungen ist die Ressource Boden jedoch nur sehr eingeschränkt für Siedlungs- und Verkehrstätigkeit nutzbar. Lediglich 37% der Gesamtfläche Österreichs stehen als Dauersiedlungsraum für die Nutzungen Landwirtschaft, Siedlung und Verkehr zur Verfügung. Bezogen auf den Dauersiedlungsraum nehmen die versiegelten Flächen knapp 6% ein, mit ungebrochen steigender Tendenz." Seit 1995 stieg die versiegelte Fläche österreichweit um mehr als 40% an."
Um den alarmierenden Trend umzukehren, hat man viele Alternativen erarbeitet. Sie reichen von Konzepten einer restriktiven Flächenhaushaltspolitik über Anreize zur Wiedernutzbarmachung von Brachflächen, Mobilisierung von Bauland bis hin zu einem Vorrang der Innen- vor der Außenentwicklung. Weitere Ansätze gehen dahin, flächensparende Baumethoden zu fördern, die urbane Dichte optimal zu nutzen sowie Freiraum zu sichern oder auch ökonomische Instrumente wie eine Bodenwertsteuer oder eine Flächennutzungssteuer einzusetzen. Über eine merkliche Reduktion der Flächeninanspruchnahme besteht jedoch keinesfalls gesellschaftspolitischer Konsens, sofern sie mit hohen oder steigenden Baulandpreisen und Mobilitätsminderungen einhergeht. Als pragmatische Ziele rücken aktives kommunales Flächenmanagement, Wiedernutzbarmachung von Brachflächen oder Mobilisierung von Bauland in den Vordergrund nachhaltiger Flächenhaushaltspolitik.
Eine aktive Flächenpolitik in den Gemeinden macht nicht nur aus ökologischen Gründen Sinn. Die Gemeindehaushalte sind mit stark wachsenden Kosten zur Einrichtung und Erhaltung der Infrastruktur aufgrund der Zersiedelung konfrontiert. Kompakte Siedlungsstrukturen sind für das Gemeindebudget eine große Entlastung. Auch aus sozialer Sicht sind gestärkte Ortszentren von großer Bedeutung. Ortszentren mit Möglichkeiten zum Einkauf und öffentlichen Einrichtungen sind gleichzeitig verbunden mit Kommunikation unter den GemeindebürgerInnen und sorgen für den Zusammenhalt in den Gemeinden.
Niederösterreich hat dazu unter anderem die NAFES (NÖ Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Einkaufs in Stadtzentren) gegründet, wo Gemeinden Förderungen für Maßnahmen zur Belebung der Ortszentren erhalten. Letztendlich gehen viele Maßnahmen im Rahmen der Dorf- und Stadterneuerung in diese Richtung.
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