Nachhaltige Zukunftsprojekte im Donauraum: SONDAR+ und Sozialökologische Produktion

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Anlässlich des Weltbodentages und zum Abschluss der ETZ-Projekte SoPro HU-AT und SONDAR CZ-AT möchten wir gemeinsam am 4. Dezember 2014 am UFT in Tulln mit Ihnen in die Zukunft blicken!

Titelbild vlnr: DI Dr. Meinhard Breiling (BIENE Netzwerk), DI Dr. Erwin Szlezak (AK Nachhaltigkeit, ARGE Donauländer), DI Dr. Kurt Puchinger (EUSDR PA Koordinator), Obmann Franz Rybaczek (BIENE Netzwerk) an der TU Wien im Rahmen der SONDAR Fachvortrags-Reihe.


SONDAR+
- das Sustainable Operations-Network in the Danube Region - bietet das Dach, um langfristig nachhaltige Initiativen und Einrichtungen im Donauraum zu vernetzen, um gemeinsame Projekte und Aktivitäten umzusetzen. Neben den Abschluss-Meetings der beiden aktuellen Projekte in Ungarn und Tschechien beschäftigen wir uns mit dem Zukunftsprojekt „Malen mit den Farben der Erde" im Rahmen eines Ausbildungs-Workshops für PädagogInnen und Interessierte.

Studierende der TU Wien präsentieren Projektideen für strukturschwache Regionen im Donaudelta in Rumänien. In Zusammenarbeit mit dem SONDAR Netzwerk wurden zahlreiche Fachvorträge und Workshops mit den StudentInnen durchgeführt.

Im Rahmen eines Festakts wird das Soil-Year 2015 eingeläutet und neben anderen Aktivitäten auch eine Innovationsagentur zur Sozialökologischen Produktion, EWIV gegründet. Ein spannender Fach-Vortrag von Hans-Jürgen Zahorka (D) erläutert die für Unternehmen und Netzwerke interessante Rechtsform der EWIV - Europäische Wirtschaftliche Interessens-Vereinigung.

Hier finden Sie Details zur Veranstaltung:
http://www.unserboden.at/670-0-4122014+Weltbodentag.htm?&goback=174


Hintergrund:

SONDAR: Bodenschutz- und Nachhaltigkeitsnetzwerk im Donauraum

Ziel von SONDAR ist es, ein Netzwerk wachsender Verantwortung für Gestaltung und Erprobung nachhaltiger Prozesse und besonders auch für den Boden als Lebensgrundlage zu knüpfen: zwischen Wissenschaft und Praxis; zwischen Verwaltung und Landnutzern; zwischen Unternehmen, Sozialeinrichtungen und der Zivilgesellschaft; zwischen Bildung, Kunst und der gesamten Bevölkerung.

Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Jahren unter strategischer Begleitung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der Arbeitsgemeinschaft der Donauländer und in Planung und operativer Umsetzung durch den Leadpartner BIENE (Boden- Bioenergie- & Nachhaltigkeitsnetwerk NÖ/EU), drei SONDAR-Projekte (SK, HU, CZ) und ein Projekt zur „Sozialen Produktion" - SoPro HU-AT im Rahmen der ETZ (Europäische Territoriale Zusammenarbeit) entwickelt und durchgeführt.

Neun Projektpartner aus Österreich und Ungarn betreiben das Projekt „SoPro HU-AT - Soziale Produktion für die Umwelt". Es will an Nachhaltigkeit orientierte Zusammenarbeit von Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern mit Sozialbetrieben erweitern, Produkte und Dienstleistungen in guter Qualität finden, entwickeln und deren Marktfähigkeit fördern. Vom SoPro-Team wurden inzwischen über 1400 Kontaktberatungen im Umfeld von Betrieben und Öffentlichen Einrichtungen durchgeführt. Mehr als 100 Produkte und Dienstleistungen wurden verwirklicht.


Ausgangslage:

Durch die ETZ Projekte ist es in den vergangenen Jahren gelungen ein starkes Netzwerk zwischen Institutionen und Menschen zu knüpfen. Neben den Einzelzielen und Indikatoren der jeweiligen ETZ Projekte stand von Beginn an die Vernetzung der Institutionen auch „Projekt-übergreifend" im Vordergrund.

Obwohl die Projekte noch nicht zur Gänze abgeschlossen sind, kann man die mehr als 100 %ige Erfüllung strategischer und nachhaltiger Ziele feststellen.

SONDAR/Boden: Insgesamt 17 Projektpartnerschaften von Universitäten, öffentlichen Einrichtungen und NGO's unterstützt durch extern beauftragte Fachexperten haben durch das SONDAR-Netzwerk seit 2010 ein internationales Vorzeigebeispiel für Aktion und Kommunikation zum Boden geschaffen. Vor dem Hintergrund des von der FAO ausgerufenen „Word Soil Year 2015" (WSY) ergeben sich damit viele zusätzliche Chancen für die Projektregionen und die Akteure der SONDAR-Projekte. So wurde etwa Frau Dr. Jaroslava Sobocka, vom Slowakischen Bodeninstitut (VUPOP) in das Europäische Komitee des WSY berufen und bei der von SONDAR CZ-AT organisierten Jahrestagung des Europäischen Bodenbündnis in Lednice (15.5.2014) kündigte die für den Bereich Bodenschutz zuständige Leiterin der European Commission, Environment Directorate-General, Claudia Olazabal, eine verstärkte Zusammenarbeit mit SONDAR vor allem im Bereich „Soil-Awareness" an.

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SOPRO / Sozialökologische Produktion:

Bisherige Ergebnisse zeigen deutlich, dass alle Beteiligten vom Modell der  „Sozialökologischen Produktion" profitieren:

  • Sozialbetriebe und dort beschäftigte Menschen generieren höhere Eigenerwirtschaftung, sinnerfüllte Arbeit und ein breiteres Angebot zur Qualifikation der MitarbeiterInnen.
  • Wirtschaftsbetriebe und öffentliche Einrichtungen erhalten sinnvolle, CSR-gerechte Produkte und Dienstleistungen aus der Region.
  • Dem Umweltgedanken wird durch Recycling oder sogar Upcycling von betrieblichen Reststoffen zu neuen Qualitätsprodukten und durch Anregungen zu Öko-Design von Neuprodukten Rechnung getragen.


Durch die Projektreihe „SONDAR" und das parallel entwickelte Modell der „Sozialökologischen Produktion" entstanden aus starken, engagierten Partnerschaften eine nachhaltige, auf Vertrauen und Wertschätzung gegründete Beziehung zwischen den Projektpartnern und damit der Grundstein für eine gemeinsame Zukunftsvision.

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SONDAR - Sustainable Operations Network in the Danube Region - Vision 2020

Niederösterreich ist innovatives, (land)wirtschaftliches und soziales Kernland im Donauraum und auch Sitz der Geschäftsstelle der ARGE Donauländer. Ausgehend von seit etwa dreißig Jahren bestehenden Partnerschaften im Doauraum und von den in mehreren ETZ-Projekten gemeinsam mit Partnern aus den Nachbarregionen (HU, SK, CZ) entwickelten Lösungsansätzen gilt es Strategien und Modelle für zukunftsfähige ländliche Räume, nachhaltigen Umgang mit natürlichen und gesellschaftlichen Ressourcen sowie verantwortliches lokales und regionales Handeln im ganzen Donauraum zu erarbeiten und auf breiterer Basis umzusetzen.

Ziel ist eine allgemeine Stärkung der Makro-Region als prägende, gesellschaftlich und wirtschaftlich prosperierende Einheit. Die nachbarschaftliche Verbundenheit im Geiste von „Kooperation statt Konkurrenz" wird ein zentraler Faktor zur Zukunfts- und Krisenbewältigung in den Ländern des Donauraumes sein. Dazu braucht es einerseits auf einen globalen Wettbewerb abgestimmte Lebens- und Wirtschaftsbedingungen, anderseits müssen auch die grundlegenden menschlichen und gesellschaftlichen Bedürfnisse nach sinnstiftender und werthaltiger Arbeit, nach Lebensqualität und einer zueinander in Beziehung stehenden Gesellschaft in diesem Zukunftskonzept Platz finden.

So etwa sollte das Selbstverständnis der Landbewirtschaftung den Anforderungen der Nachhaltigkeit entsprechen. Das bedeutet neben einer Stärkung innovativer Betriebe Lösungen für „die Masse" an Haupt- und Nebenerwerbslandwirten anzubieten, generell umweltverträglich zu wirtschaften und dabei Arbeitsplätze in der Region zu halten, speziell in benachteiligten Gebieten und für benachteiligte Personen. Teil der Gesamtvision ist auch die komplexe Funktionsweise einer großtechnologisch geprägten, produzierenden Landwirtschaft auf allgemein verständliche Kurzformeln zu bringen um entlang der Wertschöpfungskette (Produzenten - Handel - Konsumenten) aufklaffende „Beziehungslücken" zu überbrücken.

Der - auch im eigenen Garten nachvollziehbare - Ansatz dahinter lautet: On Time - with highest standards - without wastage - with joy (c: Foundation for Farming, Zimbabwe).

Auch Produktions- und Konsumverhalten in der Donauregion muss nachhaltiger werden um einem zukunftsfähigen Lebensstil gerecht zu werden. Eine Zielvorstellung dafür ist es, mehr Handarbeit und sinnvolle, innovative Produkte für regionale Unternehmen zu generieren. Das Modell der „Sozialökolgischen Produktion" unterstützt Betriebe und Öffentliche Einrichtungen in moderierten Prozessen einer zielgerichteten Zusammenarbeit mit Sozialeinrichtungen zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Speziell die Zusammenarbeit mit bestehenden Excellence-Einrichtungen (z.B. mit Wirtschaftsclustern des Donauraumes) soll genutzt werden. Neue Kooperationsmodelle zwischen Wirtschaft und Sozialwirtschaft sollen erprobt und etabliert werden (Sozialökologische Innovationsplattform).

Das im Schöpfungsauftrag des „Bebauens und Bewahrens" (Genesis 2,15) implizierte Nützen und Schützen der Lebensgrundlagen soll im Hinblick auf Erhaltung / Erhöhung der Artenvielfalt, in Maßnahmen zu Erosionsschutz und Humusaufbau, zur Kohlenstoffspeicherung und für multifunktionale Landschaft (z.B. Retentionsflächen für Hochwasser) seinen Ausdruck finden.

Die Bedeutung des Bodens als primärer Produktionsfaktor (Food, Feed, Fuel, Fibre) wird Stakeholdern und der breiten Bevölkerung in verständlicher und motivierender Weise bewusst gemacht. Das bei allen Maßnahmen durchgängig angewendet Prinzip heißt: SCIENCE - ALLIANCE - AWARENESS (Von der wissenschaftlichen Erkenntnis über lokale bis internationale Umsetzungspartnerschaften zu zielgerichteter Bewusstseinsbildung)

Über lebendige internationale Partnerschaften und bestehende Netzwerke der ARGE Donauländer wird eine Verbindung europäischer Strategien und ihrer Akteure angestrebt. Forschungsergebnisse werden in Modellbeispielen praxiserprobt und danach in breiter Anwendung umgesetzt. Ausgehend von einem in die NÖ-Forschungsstrategie / NÖ-FTI integriereten, begleitenden Forschungsprogramm entsteht eine internationale Innovationsagentur, deren Aktivitäten den gesamten Donauraum umfassen. Vielfältige Talente und Fähigkeiten von Menschen und Organisationen in wissenschaftlicher Kompetenz und wertschätzender Zusammenarbeit sollen in Folge erschlossen und auf Dauer genutzt werden.

In strategischer Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Nachhaltigkeit der Arbeitsgemeinschaft der Donauländer soll das Bodenschutznetzwerk im Donauraum (SONDAR - Soil Strategy Network in the Danube Region) zum Nachhaltigkeitsnetzwerk im Donauraum (SONDAR - Sustainable Operations Network in the Danube Region) durch den Leadpartner BIENE ausgebaut werden.

Die Donauraumstrategie (EUSDR) verbindet den Lebensraum von 14 Staaten und über 115 Millionen Menschen zu einem Handlungsfeld für gemeinsame Visionen, Projekte und Initiativen. Mit dem Nachhaltigkeitsnetzwerk SONDAR (Sustainable Operations Network in the Danube Region) vernetzt die ARGE Donauländer zwei Schwerpunktbereiche der EUSDR - „Innovative and socially responsible Danube region" und „Environment and Culture responsible Danube region". In enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, kommunalen Bündnis-Partnern und in Verbindung mit breiter Bewusstseinsbildung sollen Praxisbeispiele erarbeitet und umgesetzt werden, als Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung von Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen der Regionen des Donauraumes.

Im Rahmen der 21. Fachtagung der ARGE Donauländer unter Federführung von Erwin Szlezak dem Leiter des Arbeitskreises Nachhaltigkeit wurde am 26. und 27 März 2014 am Nachhaltigkeitsnetzwerk für den Donauraum weitergearbeitet. In vier Arbeitsgruppen brachten über 100 Tagungsteilnehmer konkrete Erwartungen und Vorschläge für künftige Projekte im Donauraum ein.

Die anwesenden Vertreter der EUSDR, Andrea Nasi vom österreichischen Außenministerium, Florian Ballnus aus Bayern, Koordinator der EU-Donauraumstrategie für den Bereich „Erhalt der biologischen Vielfalt, der Landschaften und der Qualität von Luft und Boden" und Hans Peter Herdlitschka, Koordinator für den Bereich „Wettbewerbsfähigkeit" sagten weitere Unterstützung zu.

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Weitere Informationen finden Sie auf den nachstehend angeführten Webseiten.
www.sondar.eu / www.unserboden.at / www.soilart.eu / www.sozialproduziert.at

Kontakt:
Arbeitskreis Nachhaltigkeit der ARGE Donauländer, Dr. Erwin Szlezak
Telefon: +43 (0) 2742 9005 DW 9070 / E-mail: info@unserboden.at

Lead-Partner der Projekte SONDAR und SoPro:
Verein BIENE, Boden- und Bioenergie-Netzwerk NÖ und EU, Bernhard Kuderer MSc, / E-mail: kuderer@biene-netzwerk.at